“Mobilität heute und morgen – Wie Bahnen, Automobilhersteller und Andere Nachhaltigkeit neu für sich definieren“ 

Zur besseren Lesbarkeit wird in diesen Artikeln das generische Maskulinum verwendet. Die in diesen Artikeln verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich – sofern nicht anders kenntlich gemacht – auf alle Geschlechter.

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“Mobilität heute und morgen – Wie Bahnen, Automobilhersteller und Andere Nachhaltigkeit neu für sich definieren“ 

27.11.2019

Zu diesem Thema lud der Travel Industry Club am 12. November 2019 zu einem Networking Event mit Keynote und anschließender Podiumsdiskussion ins Platzl Hotel in München ein.

Nach einer persönlichen Begrüßung durch durch Vizepräsident Tobias Klöpf startete der Abend mit einer inspirierenden Keynote von Prof. Dr. Peter Wippermann zum Thema „Next Level Mobility – Strukturwandel des Verkehrssystems“.

Prof. Dr. Wippermann beschrieb und diskutierte vier Thesen:

„Individualität erreicht die Arbeitswelt und steigert die Mobilitätswünsche.“

„Zeit wird zum neuen Maßstab aller Entscheidungen.“

„Klimawandel fordert Chancen für nachhaltige Mobilitätsformen.“

„Connected Digital Ecosystems, Green Mobility und Shared Autonomous Mobility prägen das Verkehrssystem von morgen.“

 

Aus der Diskussion dieser Thesen leitete er ab, dass „der soziale Mehrwert der Mobilitätsprodukte und Services im Zentrum der Innovationen steht.“ Mit seinen abschließenden Worten: „Wer teilt, gewinnt.“ beendete er den Impulsvortrag.

Angeregt durch die wegweisenden Worte Wippermanns wurde die Mobilität der Zukunft unter den drei Aspekten der Nachhaltigkeit diskutiert. Das Podium, welches von Dr. Markus Heller moderiert wurde, war neben dem Keynotespeaker mit folgenden weiteren interessanten Speakern besetzt: Arne Schönfeld (Head of Marketing & Sales, BOSCH Service Solutions), Balthasar Scheder (Regional Manager Süddeutschland, TIER Mobility), Henning Radermacher (Senior Manager, Accenture) und Björn Bender (Leiter Neue Mobilitätsleistungen, SBB).

Ökologische Nachhaltigkeit fordert den Erhalt von Natur und Umwelt für nachfolgende Generationen

Die Diskussion begann mit der Aussage, dass das, was ökologisch richtig ist, nicht zugleich ökonomisch und sozial nicht falsch sein darf. Es wurde betont bezüglich Antriebstechnologien nicht nur in Richtung Elektromobilität zu denken, sondern sich breiter aufzustellen und sich Alternativen wie Brennstoff, Diesel oder Kernkraft nicht von vornherein zu verschließen. Andere wiederum plädierten dafür, veraltete Antriebsarten nicht zu „erneuern“, sondern durch Innovation neu entstandene Technologien weiterzuentwickeln.

Ökonomische Nachhaltigkeit meint eine Wirtschaftsweise, die dauerhaft betrieben werden kann

Auch wurde darüber gesprochen, wie Mobilität in struktur- bzw. bevölkerungsschwachen Regionen wirtschaftlich attraktiv angeboten werden kann. Hierzu wurde gesagt, dass beispielsweise Schweizer Ausschreibungen so ausgelegt sind, dass derjenige, der den Zuschlag in wirtschaftlich attraktiven Gebieten bekommt, ebenfalls dazu verpflichtet wird, die ländlichen Regionen mit einzubinden und dass dieses Modell auch in Deutschland funktionieren könne. Dadurch würden die „großen Player“ nicht nur die umsatzstarken Metropolen abgreifen, sondern können durch die hohen Gewinne auch die umsatzschwächeren Gebiete „mitfinanzieren“.

Soziale Nachhaltigkeit meint das Erreichen einer dauerhaft zukunftsfähigen, global gerechten und lebenswerten Gesellschaft

Ebenso kam die Frage auf, ob durch Modernisierung von Mobilitätsangeboten durch den Attraktivitätsgewinn nicht das Mobilitätsaufkommen steigen würde. Allgemeiner Konsens war, dass durch technologischen Fortschritt tendenziell mehr Angebot geschaffen würde, welches von Konsumenten nachgefragt wird. Mögliche Einsparungen pro Reise würden von einer schneller steigenden Mobilitätsnachfrage wieder wettgemacht. Da der Fortschritt die Mobilität stark anregt, wäre die einzige Möglichkeit den negativen Folgen bezüglich der Nachhaltigkeit entgegen zu wirken, indem eine bewusste Reduktion der persönlichen Mobilität herbeigeführt wird. Auch wenn die Wirkungsrichtung einer derartigen Änderung in der Runde der Referenten umstritten war, wurde sich schnell darauf geeinigt, dass eine Beschneidung der individuellen Mobilität von den Konsumenten nicht ohne weiteres gebilligt würde, da sie als persönliche Freiheit angesehen und tendenziell emotional verteidigt wird.

Abgerundet wurde der Abend durch ein leckeres Abendessen, bei dem sich in entspannter Atmosphäre zu den vorher diskutierten Themen ausgetauscht wurde.

Wir bedanken uns noch einmal ganz herzlich für die Einladung und fabelhafte Organisation durch Hannah Beck, freuen uns, dass Dr. Fried & Partner erneut durch die fachliche Moderation zu einem solch spannenden Abend beitragen durfte und sind gespannt, welchen Weg die Mobilität in Zukunft einschlagen wird.

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