13.12.2019
Zwischen Elbphilharmonie und Fischmarkt fand die DRV Jahrestagung in diesem Jahr in ganz besonderer Kulisse im Hafen von Hamburg statt. Hier lag die MS Artania aus dem Charter des Bonner Reiseveranstalters Phoenix Reisen und diente vom 10. bis 12. Dezember als Eventlocation. Nach der Eröffnungsrede von DRV Präsident Norbert Fiebig und Grußworten von Johannes Zurnieden, Gründer von Phoenix Reisen und Michael Otremba, Geschäftsführer der Hamburg Tourismus GmbH, startete die Tagung mit interessanten Keynotes und angeregten Podiumsdiskussionen unter anderem über die Zukunft der Pauschalreise.
Dr. Peter Matuschek von forsa stellte in seinem Impulsvortrag zu dem Thema „Was denkt Deutschland über das Reisen“ eine vom DRV beauftragte Studie zum Image der Pauschalreise vor, welches trotz Thomas Cook Pleite positiv ausfiel. Die Auswirkungen dieser Insolvenz auf Reisebüros wiederum schilderte im Anschluss Astrid Stosius vom Holiday Land Reisecenter Stosius. Die Bedeutung von persönlichem Service wurde in diesem Kontext besonders deutlich.
Über dieses konkrete Beispiel hinaus diskutierten Dr. Markus Heller, geschäftsführender Gesellschafter der Dr. Fried & Partner GmbH, Ralf Hieke, Geschäftsführender Gesellschafter des IVR Reisebüro Ibbenbüren, Hubert Kluske, CCO von TUI Deutschland, Ralph Schiller, CMO der FTI Group und Mark Tantz, Geschäftsführer der DER Touristik Deutschland über die Zukunft der Pauschalreise.
Dabei wurde prognostiziert, dass die Pauschalreise künftig an Wertigkeit zunehmen und sich stärker aus dem Schnäppchenpreis-Bereich in Richtung einer individualisierten Pauschalreise entwickeln wird. Der Kunde muss wieder stärker in den Fokus gerückt und werden und seine Wünsche mehr im Vordergrund stehen als die Versicherungen und Absicherungen im Hintergrund. Dr. Markus Heller plädierte dafür, dass aus der Insolvenz die richtigen Schlüsse gezogen und aggressive Preiskämpfe, die letztendlich der gesamten Branche schaden, minimiert werden.
Die Pauschalreise wird auch weiterhin Bestand haben, entwickelt sich jedoch getrieben durch Digitalisierung und innovativen Technologien stark weiter. Ein Blick auf die großen Reisevertriebsportale zeigt, wie sich die klassische Pauschalreise durch die individuelle Kombination einzelner Komponenten über einen Plattform-Ansatz künftig in Richtung eines „Connected Trip“ entwickeln wird.