Der Touristische Vertriebsklima-Index im April 2020

Zur besseren Lesbarkeit wird in diesen Artikeln das generische Maskulinum verwendet. Die in diesen Artikeln verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich – sofern nicht anders kenntlich gemacht – auf alle Geschlechter.

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Der Touristische Vertriebsklima-Index im April 2020

22.04.2020

Die derzeitige Lage in Deutschland und weltweit beeinflusst das Vertriebsklima in der Touristik wie in kaum einer anderen Branche. Im April 2020 sinkt der Vertriebsklima-Index auf den Tiefpunkt seit seinem Bestehen. Alle befragten Reisebüros bewerten die derzeitige Lage als schlecht. Dr. Fried & Partner erfasst seit 2005 monatlich die Stimmung am Counter.

Aktuelle Lage

So bewertet keiner der Befragten die aktuelle Lage beim Vertrieb von Reiseleistungen als gut. Im Vormonat lag dieser Wert noch bei 7,9 %. Mit 100,0% empfinden alle befragten Reisebüros die aktuelle Lage beim Vertrieb von Reiseleistungen als schlecht (Vormonat 67,7%). Keiner der Befragten bewertet die aktuelle Lage als befriedigend. Diese Zahl lag im März noch bei 24,4%.
Der Vertrieb von Reiseleistungen in den letzten 2-3 Monaten im Vergleich zum Vorjahr wurde im März bereits von vielen als negativ eingeschätzt. Im April zeigt sich nun, dass bei 95,0% der Verkauf von Reiseleistungen gesunken ist. Im Vormonat waren dies 71,9%. Bei keinem der befragten Reisebüros ist der Verkauf von Reiseleistungen gegenüber dem Vorjahr gestiegen (Vormonat 16,4%). 5,0% der Umfrageteilnehmer bewerten die Verkäufe in den letzten 2-3 Monaten im Vergleich zum Vorjahr als unverändert (Vormonat 11,7%).
Die aktuellen Reiseeinschränkungen aufgrund von Grenzschließungen, Reisewarnungen und Ausgangsbeschränkungen führen derzeit zu massiven Umsatzeinbußen bis hin zu Totalausfällen beim Vertrieb von Reiseleistungen.

Zukünftige Lage

Auch im Hinblick auf die künftige Lage sind nahezu alle befragten Reisebüros schlechter Dinge. Ein schwindend geringer Prozentsatz (0,8%) der Befragten erwartet eine steigende Nachfrage nach Reiseleistungen in den nächsten 6 Monaten. Im März teilten diese Hoffnung noch 7,0%. Ebenfalls 0,8% der befragten Reisebüros rechnen mit einer unveränderten zukünftigen Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr. Diese Zahl lag im März noch bei 16,4%. Nahezu alle Befragten (98,3%) schätzen, dass sich die Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr verringern wird. Im Vormonat haben dies noch 76,6% der Teilnehmer erwartet.
Hinsichtlich der künftigen Ertragssituation vermutet keiner der Befragten eine Verbesserung (5,5% im Vormonat). 0,8% der teilnehmenden Reisebüros geben an, dass sich die Ertragssituation in den nächsten 6 Monaten nicht verändern wird. Im März teilten diese Ansicht noch 11,7%. Nun gehen nahezu alle Befragten (99,2%) davon aus, dass sich die Ertragssituation in den nächsten 6 Monaten weiter verschlechtern wird. Diese Einschätzung hat im Vergleich zum Vormonat (82,8%) nochmals zugenommen.
Somit zeigen sich die Reisebüros in Bezug auf die zukünftige Lage gleichwertig pessimistisch wie in Bezug auf die aktuelle Situation.

Zusammenfassung

Die Auswirkungen der Coronakrise sind in der Touristik deutlich zu spüren. Große Unsicherheiten im Hinblick auf die Zukunft trüben die Perspektive, denn es ist unklar, wann Grenzöffnungen und Reisefreiheit wieder möglich sein werden.

Im April 2020 nahmen 120 Reisebüros an der Befragung teil (Vormonat 128)

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