Veränderungen der Mitarbeiter*innen und Aktivitäten außerhalb der Branche – Serie zum Status Quo der Branchenentwicklung (Teil 5)

Zur besseren Lesbarkeit wird in diesen Artikeln das generische Maskulinum verwendet. Die in diesen Artikeln verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich – sofern nicht anders kenntlich gemacht – auf alle Geschlechter.

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Veränderungen der Mitarbeiter*innen und Aktivitäten außerhalb der Branche – Serie zum Status Quo der Branchenentwicklung (Teil 5)

06.08.2021

Was ist der momentane Status Quo der Branchenentwicklung?

Rund ein halbes Jahr nach einer Szenarioanalyse, die Dr. Fried & Partner gemeinsam mit dem Travel Industry Club Ende 2020 durchgeführt hat, haben wir nun eine Studie zum Status Quo der Branchenentwicklung erarbeitet, um zu ermitteln, wie die Reiseindustrie mit der Zeit des Stillstands während der Corona-Pandemie umgegangen ist und diese ggfs. für sich genutzt hat.

In dieser Blogserie betrachten wir die verschiedenen Bereiche, die die Studie fokussiert und geben Einblicke in Ergebnisse und Ableitungen.

Mehr als 50% der Stichprobe Geschäftsführer*innen oder Eigentümer*innen

Die mit der Studie einhergehende Umfrage, die in Kooperation mit dem Travel Industry Club durchgeführt wurde und an der über 300 Branchenexpert*innen teilgenommen haben, wurde im Zeitraum vom 19. April bis 5. Mai 2021 durchgeführt. Über 50 Prozent der Teilnehmenden sind Geschäftsführer*innen oder Eigentümer*innen. Zudem setzt sich die Stichprobe überwiegend aus den Segmenten Reiseveranstalter, Reisevertrieb, Beherbergung, IT und Datenunternehmen sowie Beratung zusammen.

Bereich der Mitarbeiter*innen zeigt die größten Veränderungen

Der vorliegende Artikel behandelt die Frage, wie umfangreich seit Corona Veränderungen im Mitarbeiterumfeld eingetreten sind. Mit einer Skala von 1 (sehr umfassende Veränderungen) bis 5 (gar keine Veränderungen) wurde abgefragt, wie umfassend sich die Digitalität der Mitarbeiter*innen weiterentwickelt hat, ob New Work-Modelle und neue Kollaborations- und Kommunikationsansätze eingeführt wurden und wie umfassend die Mitarbeiter*innen die Veränderungen mittragen. Im Vergleich zu allen anderen behandelten Bereichen zeigen sich im Umfeld der Mitarbeiter*innen klar die umfassendsten Veränderungen.

Mitarbeiter*innen tragen Veränderungen mit

Die Darstellung zeigt deutlich, dass Mitarbeiter*innen die Veränderungen mittragen (Bewertung: 2,10) und sich diese insbesondere bezüglich ihrer Digitalität weiterentwickelt haben (Bewertung: 2,29). In vielen Unternehmen wurde auf Homeoffice umgestellt und Mitarbeiter*innen haben über Monate hinweg zum Teil ausschließlich von zuhause gearbeitet – auch in Betrieben, in denen Homeoffice zuvor nicht üblich war. Dabei haben sich Modelle etabliert, in denen teamweise abwechselnd von zuhause oder im Büro gearbeitet wurde. Allerdings wurde deutlich, dass der persönliche Austausch auch in Zukunft eine große Bedeutung hat und somit auch für künftige New Work-Modelle ein elementarer Bestandteil sein muss.

Während manche Unternehmen auf „Work from Home“ bereits ausgelegt waren, wurde andernorts kurzfristig nachgerüstet – sowohl Hardware als auch Software betreffend. Durch die verstärkte Nutzung digitaler Devices und Medien hat sich entsprechend auch die Digitalität der Mitarbeiter*innen weiterentwickelt bzw. einen Schub erfahren. Gefördert wurde dies zusätzlich durch gezielte Schulungen und digitale Workshops. Trotz vielerorts eingesetzter Kurzarbeit haben sich Mitarbeiter*innen hier weiterentwickelt, sind digitalen Themen gegenüber affiner geworden, haben neue Ansätze selbst vorangetrieben und unterstützen die Digitalisierung von Prozessen.

New Work-Modelle und neue Kollaborations- und Kommunikationsansätze aufgrund von Homeoffice auf dem Vormarsch

Wie bereits angesprochen, mussten viele Firmen zur Ermöglichung von Homeoffice aufrüsten. So zeigt die Umfrage, dass in vielen Unternehmen neue Kollaborations- und Kommunikationsansätze etabliert (Bewertung: 2,39) und zum Teil auch New Work-Modelle eingeführt wurden (Bewertung: 2,50). Tools wie MS Teams oder Zoom haben einen regelrechten Schub durch die Pandemie erfahren und virtuelle Meetingformate, Workshops und Teamevents wurden zur Norm. Damit einhergehend wurde der Austausch in vielen Unternehmen agiler und Arbeitszeiten wurden flexibilisiert. Auch wenn sich diese Entwicklungen bereits vor COVID-19 angedeutet haben, so haben diese nun eine erhebliche Beschleunigung erfahren.

Gut ein Viertel der Teilnehmer*innen treibt Aktivitäten außerhalb der Tourismusbranche voran

Die Frage, ob im Zuge der Corona-Pandemie neue Geschäftsmodelle oder Aktivitäten außerhalb der Tourismusbranche aufgenommen/initiiert wurden, beantworteten 28 Prozent der Expert*innen mit „ja“.

Während einige aus der Tourismusbranche mit Testcentern, Impfhotlines o. ä. im direkten Kontext der Pandemie tätig wurden, sind andere ins Beratungsumfeld eingestiegen. Weitere Bereiche, in denen Aktivitäten aufgenommen wurden, erstrecken sich von Einzelhandel und eCommerce über das Gesundheitswesen, der Immobilienbranche und dem Bildungs- und Wissenschaftsbereich bis hin zu Tätigkeiten im NGO-Umfeld. Zudem wurden weitere vereinzelte Aktivitäten genannt.

Serie zum Status Quo der Branchenentwicklung

Der Travel Industry Club

Der Travel Industry Club ist Meinung, Netzwerk und Zukunft. Hier treffen sich die Macher und Beweger der Reisebranche, gemeinsam wird die Zukunft des Tourismus unabhängig vorgedacht. Hier werden komplexe Zukunftsthemen erörtert und Ideen entwickelt – und das auch mit dem Blick über den touristischen Tellerrand hinaus. Zudem rückt der Travel Industry Club die wirtschaftliche Bedeutung der Reiseindustrie stärker ins Licht der Öffentlichkeit, der Medien und der Politik und bringt mit dem Young TIC den Nachwuchs mit den führenden Akteuren der Branche zusammen.

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