Reisevertrieb der Zukunft

Zur besseren Lesbarkeit wird in diesen Artikeln das generische Maskulinum verwendet. Die in diesen Artikeln verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich – sofern nicht anders kenntlich gemacht – auf alle Geschlechter.

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Reisevertrieb der Zukunft

12.10.2022

Auf der Fachtagung und Jubiläumsveranstaltung der Frankfurter University of Applied Science am 07.10.2022 mit dem Thema „Reisebüro der Zukunft – Herausforderung Digitalisierung und Wünsche der Generation Y und Z“ gab Dr. Markus Heller, geschäftsführender Gesellschafter von Dr. Fried und Partner, einen Ausblick auf die Veränderungen und Herausforderungen des Reisevertriebs und leitet daraus resultierende Chancen ab, basierend auf aktuellen Buchungsständen im Veranstaltermarkt. Seine Ausführungen basieren vor allem auf den durch die Travel Data + Analytics aus Nürnberg erhobenen Daten der deutschen Pauschaltouristik.

Status Quo am deutschen Reiseveranstaltermarkt

Bereits seit Beginn des Jahres 2022 zeigt sich eine deutlich positive Stimmung in der Reisebranche, zumal bereits in Kalenderwoche 6 das Vorkrisenniveau der Buchungsstände im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Touristikjahr 2018/19 überschritten wurde. Per Ende September weisen die Buchungsstände im Vergleich zum Gesamtbuchungsstand des Touristikjahres 2018/19 einen „Füllstand“ von 86% aus. Überdurchschnittlich gut entwickelt sich dabei der Online-Reisevertrieb, der aktuell ein um 46% höheres Buchungsvolumen verzeichnet als im Touristikjahr 2018/19. Betrachtet man die Buchungsstände für die kommende Wintersaison 2022/23, so liegt der Markt bei etwa 67% des Vorkrisenniveaus. Insgesamt zeigt sich dabei, dass Reisende aktuell kurzfristiger und höherpreisiger buchen.

Aktuelle Herausforderungen im Reisevertrieb

Wie in anderen Bereichen des Lebens auch, hat die Corona-Pandemie den Veränderungsprozess in der Reisebranche verstärkt. So informiert sich bereits mehr als die Hälfte der Reisenden im Rahmen der Reisevorbereitung ausschließlich online und der seit Jahren zu beobachtende Trend der Onlinebuchung hat sich mit der Pandemie noch verstärkt, so dass mittlerweile mehr Reisen online gebucht werden als im persönlichen Gespräch. Als Gründe werden von den Verbrauchern die ständige Verfügbarkeit der Buchungskanäle, die Bequemlichkeit, das größere Angebot, die bessere Vergleichbarkeit oder auch die Zeitersparnis angeführt.

Neben der generell zunehmenden Digitalisierung ist die Individualisierung der Angebote das Gebot der Stunde, so dass digitale Angebote und Services weiter an Bedeutung gewinnen werden, die auf die Bedürfnisse der einzelnen Kunden zugeschnitten werden. Dabei führt allerdings die massive Zunahme von Inhalten und Informationsquellen zu einer sukzessiven Überforderung der Kunden. Während beinahe 70% der Reisenden das Internet nutzen, um sich vor der Buchung der Reise zu informieren, fühlen sich nach Studien der vergangenen Jahre beispielsweise 42% Prozent der Millenials durch die Urlaubsrecherche überfordert.

Chancen für den Reisevertrieb

Die letzten beiden Jahre haben uns gezeigt, dass Herausforderungen auch immer Chancen mit sich bringen. So schaffen es mittlerweile auch stationäre Reisebüros ihre Kunden mittels digitaler Kommunikations- und Buchungskanäle zu binden und ihnen die Vorzüge einer individuellen, digital gestützten Beratung näher zu bringen. Den Kunden an verschiedenen Touchpoints seiner digitalen Customer Journey abzuholen, wird sowohl für kleine als auch große Player der Touristik eine wichtige Aufgabe, um sich im Wettbewerb um den Reisenden zu behaupten.

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