Nationale Plattform Zukunft des Tourismus

Die Tourismuspolitik hat sich das Ziel gesetzt, die Wettbewerbsfähigkeit und Krisenfestigkeit der Tourismusbranche zu stärken und sie zu unterstützen, sich zukunftsorientiert und nachhaltig aufzustellen. In diesem Sinne wird die Nationale Tourismusstrategie weiterentwickelt. Zentrales Instrument dafür wird die „Nationale Plattform Zukunft des Tourismus“ sein. Sie soll entlang der vier Zukunftsthemen Klimaneutralität/Umwelt- und Naturschutz, Digitalisierung, Fach- und Arbeitskräftesicherung und Wettbewerbsfähigkeit die wichtigsten touristischen Akteure aus Bund, Ländern, Branche und Wissenschaft optimal in den Prozess einbinden und vernetzen. Im Dialog miteinander gilt es, Best-Practice-Initiativen zu identifizieren, in die Fläche zu tragen, sinnvoll zu verknüpfen und Umsetzungshürden abzubauen. Für jedes Zukunftsthema wird in der Nationalen Plattform eine Arbeitsgruppe eingerichtet, in der in Absprache mit den Teilnehmenden konkretere Arbeitspakete bearbeitet werden sollen, wobei die thematischen Schwerpunkte in Absprache mit den Teilnehmenden angepasst werden können.

Dr. Fried & Partner wurde gemeinsam mit dem Kooperationspartner der inspektour GmbH vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) beauftragt, die Geschäftsstelle der Nationalen Plattform “Zukunft des Tourismus” aufzubauen und zu leiten.

Nationale Plattform Zukunft des Tourismus

Maßnahmen im Bereich Klimaneutralität, Umwelt- und Naturschutz gewinnen in der heutigen Zeit zunehmend an Bedeutung. Um den Klimawandel aufzuhalten und die Umwelt zu schützen, müssen wir unsere Lebens- und Wirtschaftsweise anpassen. Das gilt auch und gerade im Tourismus, denn kaum eine andere Branche ist so sehr auf ein intaktes Klima und eine intakte Natur angewiesen. Zudem legen die Reisenden zunehmend Wert auf nachhaltige Angebote und achten darauf, dass ihre Reisen möglichst umweltfreundlich sind. Um die Grundlagen für den Tourismus langfristig zu erhalten, ist es deshalb wichtig, dass Politik und Branche den Umwelt- und Naturschutz fest in ihre Planungen und Strategien integrieren und Initiativen ergreifen, um eine klimaneutrale und nachhaltige Zukunft zu gestalten.

In diesem Kontext planen wir aktuell, in der Plattform den Fokus auf folgende Arbeitspakete zu legen:

  1. Verbesserung der Datengrundlagen zu Emissionen im Tourismus, Entwicklung von Konzepten für einen CO2-Fußabdruck von Reiseleistungen
  2. Sensibilisierung der Reisenden für umweltfreundliches Reisen, einschließlich Wandertourismus
  3. Umsetzung von regionalen Best-Practice-Projekten zum Klima-, Umwelt- und Naturschutz in touristischen Destinationen
  4. Entwicklung vielversprechender Strategien zur Reduktion von Emissionen im Gastgewerbe
  5. Förderung von klima- und umweltfreundlichen intermodalen Verkehrskonzepten in den Regionen und überregional
  6. Entwicklung von regionalen Klimaanpassungsstrategien, um sich den Folgen des Klimawandels zu stellen

Die Digitalisierung ist ein Schlüsselelement, um die Tourismusbranche zukunftsfähig aufzustellen. Nahezu alle Bereiche des Tourismus unterliegen inzwischen Digitalisierungsprozessen. Dabei ist die Digitalisierung kein Selbstzweck, sondern bietet an vielen Stellen innovative Lösungen für aktuelle Herausforderungen, beispielsweise bei der digitalen Planung von vernetzter, umweltfreundlicher Mobilität, bei persönlich zugeschnittenen, vernetzten Reiseangeboten, bei der Fach- und Arbeitskräftegewinnung, bei der Automatisierung von Arbeitsprozessen, bei der Lenkung von Besucherströmen oder bei einer effizienteren Ressourcenbewirtschaftung. Unternehmen können ihre Betriebsabläufe durch die Digitalisierung optimieren und somit die Kundenerfahrung entlang der Customer Journey verbessern. Durch die Verwendung von neuen Technologien und digitalen Plattformen können Gäste einfacher und effektiver Reisen planen und buchen. Darüber hinaus bieten innovative Technologien wie Virtual Reality und Augmented Reality neue Ansätze, Reiseziele zu erleben und zu präsentieren. Wichtig ist, dass allen Unternehmen, auch Klein- und Kleinstunternehmen, die Möglichkeit offensteht, digitale Daten, Tools und Konzepte zu nutzen und so die Potentiale der Digitalisierung zu heben.

Die Arbeitspakete, auf die wir uns hier vor allem konzentrieren wollen, umfassen:

  1. Unterstützung von KMU in der Tourismusbranche bei der Digitalisierung
  2. Intelligente Nutzung von Daten zur Optimierung von Abläufen im Tourismus
  3. Förderung des digitalen Hotel-Check-ins
  4. Entwicklung von digital gestützten touristischen Angeboten

Motivierte Fach- und Arbeitskräfte sind unverzichtbar für die Tourismusbranche, denn der Tourismus lebt von Menschen und Begegnungen. Die Branche bietet zahlreiche Jobmöglichkeiten: vom Empfangspersonal über Tourguides bis hin zum Hotel-, Verkehrsträger- und Destinationsmanagement. Eine qualifizierte Arbeitskraft kann maßgeblich zur Kundenzufriedenheit und somit zum Erfolg des Unternehmens beitragen. Allerdings finden viele Betriebe aus der Tourismusbranche nicht in ausreichendem Maße Fach- und Arbeitskräfte. Um diesem Problem entgegenzuwirken, muss die Branche attraktiver werden für Menschen aus dem In- und Ausland. Dazu gibt es viele Ansatzpunkte wie gute Arbeitsbedingungen, ein attraktives Lebensumfeld oder adäquate Ausbildungs- und Rekrutierungsmöglichkeiten.

Vor diesem Hintergrund planen wir, insbesondere folgende Arbeitspakete gemeinsam anzugehen:

  1. Attraktive Arbeitgeber und Arbeitsbedingungen schaffen
  2. Nachwuchs gewinnen und passgenaue Ausbildungsstellen besetzen
  3. Lebensbedingungen für Fachkräfte verbessern und Fachkräfte in den Gemeinden halten
  4. Fachkräfte aus dem Ausland anwerben und Integration fördern

Um die Wettbewerbsfähigkeit im Tourismus zu fördern und den Tourismusstandort Deutschland attraktiver zu machen, müssen touristische Angebote, Infrastruktur und Servicequalität auf hohem Niveau sein. Dazu zählen eine gute Erreichbarkeit für alle Reisenden, hohe Sicherheits- und Sauberkeitsstandards, ansprechende öffentliche Räume sowie attraktive Natur- und Kulturangebote. Es gilt dabei, regionale Identitäten zu bewahren und damit auch die Akzeptanz für Tourismus in den Destinationen sicherzustellen. Das gilt für ländliche Räume genauso wie für den Städtetourismus.  Wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit im Tourismus sind darüber hinaus gute Rahmenbedingungen für Unternehmen, gerade auch KMU, und möglichst geringe bürokratische Belastungen. Die Zielsetzungen dieses Themas sind entsprechend vielschichtig und umfassen u.a. sozial nachhaltiges Reisen, Bürokratieabbau, Belebung des internationalen Reiseverkehrs und Entwicklung von Tourismusregionen.

Zu den Arbeitspaketen, die entsprechend adressiert werden sollen, gehören:

  1. Tourismusregionen entwickeln und diversifizieren: ländliche Räume stärken /
    Städtetourismus gestalten / Attraktivität der Innenstädte steigern
  2. sozial nachhaltiges Reisen fördern:Barrierefreiheit entlang der Leistungskette sichern / Transparenz über nachhaltige Angebote sicherstellen
  3. Bürokratieabbau vorantreiben (Praxischecks) / Nachfolge erleichtern
  4. Internationalen Reiseverkehr beleben, Wettbewerbsbedingungen im europäischen Binnenmarkt optimieren

Team der Geschäftsstelle