05.12.2022
Auf der diesjährigen Jahrestagung des Deutschen Reiseverbands (DRV) in Marokko eröffnete Dr. Markus Heller, geschäftsführender Gesellschafter von Dr. Fried & Partner, mit seiner Impuls-Keynote den ersten Veranstaltungsblock der Jahrestagung „Neue touristische Regionen entwickeln – Wie funktioniert das Zusammenspiel zwischen Politik, Leistungsträger, Veranstalter und Vertrieb?“.
In seiner Keynote „Touristische Zielgebiete – Worauf kommt es in Zukunft an?“ zeigt er Wege einer analytischen, nachhaltigen und kollaborativen Destinationsentwicklung auf, die Grundlage für eine erfolgreiche Ansprache mitteleuropäischer Quellmärkte ist.
Positionierung Marokkos am deutschen Veranstaltermarkt
Ein Blick auf die Buchungsdaten der Travel Data + Analytics GmbH (TDA) verdeutlicht, dass sich wichtige Zielgebiete der deutschen Reiseveranstalter nach der Pandemie zum Teil recht unterschiedlich entwickelt haben. Während die Türkei oder Griechenland bereits über Vorkrisenniveau liegen, tun sich Spanien und auch die meisten nordafrikanischen Staaten noch schwer, an das Volumen von 2018/19 heranzukommen.
Betroffen von dieser Schwäche ist auch das Gastgeberland der Tagung Marokko. Dies hat zum einen mit einer relativ späten Öffnung des Landes für Touristen zu tun, zum anderen aber auch mit einer aktuell auf den deutschen Markt noch nicht optimal ausgerichteten Angebots- bzw. Kapazitätspolitik.
Dabei liegt das große Potenzial Marokkos auf der Hand: Mit einem facettenreichen geographischen Angebot von sehr attraktiven Urlaubsregionen an der Atlantik- und an der Mittelmeer Küste sowie dem Atlasgebirge und ausgeprägten Wüstenlandschaften eignet sich die Destination sowohl als Sommer- wie auch als sonnige Winterdestination für den deutschen Quellmarkt. Zudem bilden die stabile politische Lage und der liberalisierte Luftverkehr eine Basis, auf der sich solides Veranstaltergeschäft aufbauen lässt.
Analytische, kollaborative und nachhaltige Destinationsentwicklung ist entscheidend
Analytische Kompetenz ist die Basis für strategische und operative Entscheidungen. Dabei ist der Aufbau einer validen Datenbasis für Prognosen und Investitionen die Grundlage, um Marktsegmente und Quellmärkte richtig bewerten und adressieren zu können. Mit dem Wissen um marktspezifische Produktanforderungen und einer koordinierten Ausrichtung der Leistungsangebote können in der Folge DMC’s und Reiseveranstalter in ihrer Volumenplanung besser unterstützt werden.
Dieser Aspekt weist auf die zweite Dimension der Destinationsentwicklung hin: Eine gute Kollaboration der am Prozess beteiligten Stakeholder. Von der Erarbeitung einer nationalen Tourismusstrategie über den Aufbau gemeinsamer Strukturen und übergreifender Organisationen bis hin zur Abbildung der Bedürfnisse sowohl von Quellmärkten als auch Destinationen und ihrer Wohnbevölkerung kann durch Kollaboration ein Konsens erreicht werden, der elementar für den Vermarktungserfolg einer Destination ist.
Über den langfristigen Erfolg eines Zielgebietes wird in Zukunft stärker denn je das Bemühen um Nachhaltigkeit entscheiden. Dr. Fried & Partner hat zur besseren Sichtbarkeit den Tourism Destination Index (TDI) entwickelt, der erstmalig 2021 gemessen wurde. Ausgerichtet an den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit Ökologie, Soziales und Ökonomie analysiert und bewertet dieser die Situation in den für die deutschen Reiseveranstalter wichtigsten 15 Urlaubsdestinationen. Potenzial zur Verbesserung haben alle Destinationen, die Zukunft wird zeigen, wie intensiv sich die Destinationen mit dem Thema auseinandersetzen.
Marokko ist auf einem guten Weg
Best Practice Beispiele der COMEO GmbH aus München zeigen anhand von Lappland (#getlappi) und La Réunion, wie erfolgreiche Destinationsentwicklung mit den richtigen Positionierungen und Vermarktungskooperationen auf dem deutschsprachigen Markt gelingen kann.
Aber auch Marokko ist auf einem guten Weg: